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2.2 Weissabgleich | Showcontroller Anleitung

Das Wichtigste für eine saubere Wiedergabe einer Lasershow ist ein perfekter Weissabgleich.

Ein Weißabgleich gelingt meist bis zu 90%, da verschiedene Einflussgrößen und Rahmenbedingungen die Genuigkeit einschränken können:

- die Art des Lasers: 
Ältere DPSS Systeme, teilweise nicht temperaturstabilisiert, ändern Ihre Leistung bei wenigen  
Grad Celsius Differenz.

- Linearität des Lasers:   Ein linearer Strom / Leistungsverlauf des Treibers ist oft nicht vollumfänglich gegeben.. 
Ausnahme sind sehr hochwertige Dioden- oder OPSL Treiber, bspw. von RTI.

- Leistungsverhältnis: 
Je nach Leistungsverhältnis der Laserquellen zueinander ist für die gewünschte Weißbalance entsprechende Anpassung der Einzelleistungen erforderlich. 
Ein Weissabgleich liegt letztendlich immer im Auge des Betrachters, speziel auch im Hinblick auf die Frage "was ist Weiß".

Im Lieferumfang von Showcontroller ist ein händisch erstelltes Testbild namens JM Colortestpic.pic . 
Dieses Testbild im PicEdit öffnen:

testbildweissabgleich

Auf den ersten Blick sieht man einen weissen Aussenrahmen. 
Innen dann mehrere Farblinien. Jede Linie besteht aus 32 Farbstufen. Dieses Testbild kann bei 25K Scanspeed flackern, das ist normal.
Die Werte jedes Punktes gehen von rechts (0) bis links (255) in 8-Bit Auflösung. Soll heissen 32 Werte im Modulationsbereich 0..5V DC am Lasertreiber.

Wäre alles perfekt, so würde die Laserausgabe an der Wand so aussehen wie das Bild. In der Praxis hat das Weiss z.B. einen Blaustich und die Farblinien gehen nicht komplett bis zur rechten Begrenzungslinie.

Nun geht's daran, die Ausgabekurven der DAC´s anzupassen. Showcontroller erzeugt pro Karte ein Settingsfile mit diesen Daten namens "Kartenname.jmi". Dieses File wird beim Beenden des Programms überschrieben. Bitte also unbedingt sicherstellen, dass bei dieser Einstellung nur PicEdit geöffnet ist.

Durch Klick auf das Icon controlcenter icon ins Controlcenter wechseln:

controlcenter EasyLaseLC karte

Dort sollte nun links mindestens eine Karte angezeigt werden, in diesem Fall die EasyLaseLC. Rechts im Reiter Colorsettings nehmen wir die Anpassungen vor.Dort sollte nun links mindestens eine Karte angezeigt werden, in diesem Fall die EasyLaseLC. Rechts im Reiter Colorsettings nehmen wir die Anpassungen vor.Sind mehrere Karten vorhanden, kann man diese vorab durch Klick auf die Kartennummer selektieren.

Weißabgleich
Nun folgt der Weissabgleich. Im Regelfall findet sich ein Überschuss im Blaubereich.Als "Optische Referenz" gilt der (hoffentlich bald) weisse Aussenrahmen. Rechts mit den "Gamma" Buttons die Farben auswählen und mit dem Max - Fader die jeweilige Farbe anpassen. Ausgehend davon, dass Rot die schwächste Farbe ist, macht es Sinn zuerst ein sauberes Gelb einzustellen. Dazu Gamma B klicken und den MAX Regler komplett auf 0 ziehen. Nun Gamma G Klicken und mit dem Max Fader so viel Grün reduzieren, dass sich ein sauberes Gelb zeigt. Dann wieder auf Gamma B klicken und so wie Blau hinzugeben, dass der Aussenrahmen so weiss wie möglich ist. Die nun entstandene Kurve könnte z.B. so aussehen:

weissabgleich reduziertblau

Hier wurde Blau auf 55% reduziert, Grün auf 80%Hier wurde Blau auf 55% reduziert, Grün auf 80%

Der projizierte Aussenrahmen hat nun die Farbe die subjektiv als Weiß festgelegt wurde. Die einzelnen Farbstreifen reichen jedoch nicht bis zum rechtem Rand. Dies resultiert daraus, dass der Offset noch nicht eingestellt wurde. Viele Laser benötigen einen Mindeststrom (oft als Threshold bezeichnet), bevor überhaupt eine Ausgabe erfolgt. 

Einstellung des Offset
Einstellung von Rot nach Blau. Jeweils auf den passenden "Gamma" Button klicken und links den "Min" Fader hochziehen. Werden Verbindungslinien sichtbar, ist die Einstellung bis zu 0.3V zu hoch. Die Werte werden unter den Fadern angezeigt. Alle Min-Werte nun einmal so weit erhöhen, bis die Farblinien bis an den rechten Rand reichen. Das Kurvenfenster könnte, in Abhängigkeit von der Qualität des Treibers, so aussehen:

Einstellung Offset rotnachblau

Im hier angenommenen Fall hat Rot den kleinsten Offset, Grün etwas mehr und Blau am Meisten.Im hier angenommenen Fall hat Rot den kleinsten Offset, Grün etwas mehr und Blau am Meisten.

Farblinearität einstellen

Nun stimmen Min und Maxwerte, die Linearität ist jedoch noch einzustellen. Bei perfekt eingestellter Linearität sollten die Farblinien beim Reduzieren der Intensity (Fader runterziehen) sauber von rechts nach links verschwinden.

Standardmäßig ist das oft nicht so, dementsprechend müssen unsere Farbkurven etwas "verbogen" werden, so dass sie unten stärker ansteigen oder oben schneller abflachen. Der jeweilige Farbbalken sollte einen linearen Verlauf von 0..100% zeigen.

Mit den 3 Schiebregelern neben den Gamma - Buttons können diese Kurven beeinflusst werden. Durch Anpassen der Regler sind verschiedene Einstellungen möglich. Möglichweise müssen die Min-Werte nach dem Einstellen der Kurve noch einmal minimal angepasst werden.
 
Es ist im vorliegenden Beispiel davon auszugehen, dass die Farbe Grün beim Reduzieren der Intensity schneller ausfadet als der Rest.Also muss da im oberem Bereich etwas korrigiert werden. Die Kurve könnte dann z.B. so aussehen:

Farblinearitaet korrigiertesgruen

Der Grüne Gamma-Regler wurde etwas nach links geschoben. Die Kurvenform lässt erahnen welche Folgen das hat. Im oberem Bereich wird der Strom langsamer zurück genommen.Der Grüne Gamma-Regler wurde etwas nach links geschoben. Die Kurvenform lässt erahnen welche Folgen das hat. Im oberem Bereich wird der Strom langsamer zurück genommen.Wieder mit dem Intensity - Fader die Leistung von 100% richtung 0% reduzieren und Laserausgabe beobachten. Dies so lange wiederholen bis die Linien möglichst gleichmässig ausfaden genauso wie der weisse Aussenrahmen. Soll heissen: Er wird immer dunkler, bleibt aber weiss und bekommt keinen "Farbstich" in irgendeine andere Farbe.

Wenn das beim Herunterdimmen bis 15% oder 20% funktioniert, sollte die Anpassung ausreichen. Einen 10W Laser im niedrigen Leistungsbereich sauber zu modulieren zu können ist durchaus schwierig.Dieser Abgleich ist für eine saubere Ausgabe jedoch wichtig, kann mit etwas Übung aber auch in wenigen Minuten erledigt werden.

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